FED Federal Rerserve Bank

Richtungsweisende Zinsentscheidung der FED diese Woche (Federal Rerserve Bank in New York – amerikanische Zentralbank)

Sowohl die Kredit- als auch die Aktienmärkte werden dieser Tage durch die Politik der Zentral- bzw. Notenbanken bestimmt. Die Wichtigkeit der Entscheidungen zeigt sich auch durch die Häufigkeit der von uns verfassten Artikel zu diesem Thema. Vieles, manche meinen sogar alles, hängt davon ab, welches Zinsniveau die amerikanische Notenbank in Zukunft anvisiert. Nun, die FED (wie sie im allgemeinen Sprachgebrauch genannt wird) war die erste Notenbank im internationalen Vergleich, welche die Zinsen sukzessive bis auf das heutige Rekordniveau gesenkt hat. Sie startete ihr Programm unmittelbar nach der Finanzkrise im Jahre 2008 / 09. Auch mit dem sogenannten „Quantitative Easing“ (kurz: QE**) waren die Amerikaner die Ersten. Die Europäische Zentralbank hatte erst kürzlich mit einem massiven QE begonnen, gerade weil sie durch die Amerikaner (die das Programm mittlerweile seit 4 Jahre durchziehen) unter Zugzwang geraten sind.

Die FED hatte zwei wesentliche Nachrichten für die Finanzmärkte.

1) Das die Politik der lockeren Geldpolitik und der niedrigen Zinsen ein Ablaufdatum hat;
2) Die Notenbank mit der amerikanischen Wirtschaftsleistung und deren Entwicklung nicht ganz zufrieden ist.

Der besorgte Leser kann aber beruhigt sein, denn es wird vermutlich, wenn überhaupt, nur zu einer geringfügigen Zinserhöhung dieses Jahr kommen. Weiters deutet vieles darauf hin, dass die Zinserhöhung nicht, wie von vielen Marktteilnehmern erwartet, bereits im April oder im Juni stattfinden wird, sondern erst im September. Eine Zinserhöhung wird den Druck auf den EURO noch weiter erhöhen, denn aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus werden verstärkt Anlagegelder in den amerikanischen (Anleihe) Markt fließen was zur Dollarstärke beitragen wird.

Wichtig ist, dass die FED ihren viel beachteten Passus „Patient“ (geduldig) aus ihrer Erklärung zur amerikanischen Zinspolitik gestrichen hat, was das Marktumfeld so interpretiert, das eine baldige Zinserhöhung in den USA wohl noch in diesem Jahr bevorsteht. Was den Punkt 2) betrifft, so hat die FED ihre Inflationsprognosen gesenkt und naturgemäß dadurch die Erwartungen an das Tempo der geldpolitischen (Quantitative easing insbesondere) gedämpft.

Die Fed hatte am Mittwoch zwar den Passus „geduldig“ aus ihrer Erklärung zur Zinspolitik gestrichen, zugleich allerdings ihre Inflationsprognosen gesenkt sowie die Erwartungen an das Tempo der geldpolitischen Straffung gedämpft. Eine geringe Inflation wird von den Notenbanken letztlich als Gradmesser für das „Gesunden“ der Wirtschaft gesehen. Eine zuletzt auch diskutierte Deflation, die immer wieder in den Raum gestellt wird, würde überhaupt eine Vorstufe zur Rezession bedeuten. Damit könnte die FED auch gezwungen werden ihr umstrittenes QE Programm wieder zu forcieren. Denn eines ist für sie als Kreditnehmer (oder auch Anleger) wichtig zu erkennen: Die Haussee an den Börsen ist NUR dank der Niedrigzinspolitik und der Geldschwemme der Notenbanken möglich, also de facto „hausgemacht“. Die Notenbänker werden sich auch hüten, die Zinsen wieder zu rasch hoch zufahren, da letztlich die gleiche Entwicklung vor 2008 stattgefunden hat und dies die Finanzkrise beschleunigte (billiges Geld führt immer zu Blasen!!!).

Der zuletzt stark aufgewertete Dollar verlor nach der FED Sitzung deutlich an Boden. Der Euro konnte um etwa vier Cent auf bis zu 1,1043 Dollar am Mittwochabend zulegen. Der Euro ist am Donnerstag gefallen. Händler verwiesen auf eine breite Dollarstärke, nachdem die amerikanische Währung am Vortag durch die gedämpften Zinserwartungen der US-Notenbank Fed noch belastet worden war. Allerdings wird die vorübergehende „Schwäche“ des Dollars nicht von Dauer sein und eine Mehrheit der Experten rechnet mit einem weiterhin starken Druck auf den Euro.

** QE ist eine Geldpolitik der Zentralbanken für außergewöhnliche Umstände, mit der die Geldbasis ausgeweitet wird, um die Realzinsen zu senken. Das Ziel besteht darin, eine Rezession und ggf. eine Deflation zu bekämpfen

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