Dispokredit

Dispokredit – Kurze Beschreibung

Dispokredit

© Bec Brown – unsplash.com

Der Dispokredit, der eigentlich im Fachjargo Dispositionskredit heißt beschreibt die Möglichkeit für Privatpersonen einen betraglich begrenzten Überziehungsrahmen in Anspruch zu nehmen. Dieser soll dem Kunden ermöglichen, kurzfristig zum Zwecke des unbaren Zahlungsverkehrs das Konto zu überziehen

Die gesetzliche Grundlage dazu wurde sowohl im deutschen Handelsrecht also auch im Sparkassen Gesetz (AGB Sparkassen) geschaffen. Es gibt grundsätzlich damit die Möglichkeit von Habensalden und von Sollsalden.

Seit in Deutschland die Lohntüte Anfang der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts durch die Gehaltsüberweisung auf das Girokonto ersetzt wurde, haben die Kreditinstitute in Deutschland auch Kontoüberziehungen zugelassen. Allerdings müssen die monatlichen Überziehungen des Kontos in einem vertretbarem Verhältnis zu den monatlichen Lohn- oder Gehaltseingängen stehen. Den Dispokredit gibt es (in der heute noch bestehenden Form seit dem Jahre 1968) und wurde zunächst von einer kleinen Kreissparkasse eingeführt. Erst danach kamen, durch zunehmenden Wettbewerb mit anderen Instituten, mehrere Banken auf die Idee, Dispokredite ihren Kunden anzubieten.

– Vor- und Nachteile

Wie bei jeder Kreditform gilt auch für den Dispokredit, dass er sowohl Vor- als auch Nachteile hat. Der größte Vorteil des Disposaldos bzw. Dispokredits ist mit Sicherheit, dass er von allen Krediten am schnellsten und vor allem völlig unbürokratisch verfügbar ist. Praktisch ist, nach erster erfolgreich gestatteter Antragstellung, kein neuerlicher Antrag mehr erforderlich und somit kann das Konto ohne weitere Rücksprache mit der Bank bis zum jeweiligen vereinbarten Kreditrahmen überzogen werden. Die erste, schnelle Bereitstellung, erfolgt grundsätzlich auch aufgrund vereinfachter Prüfkriterien. Sie wird praktisch jedem Kunden gewährt, der einen Dispokreditrahmen beantragt.. Der weitere Vorteil ist der vor allem tägliche Verfügbarkeitsbereich. Der Dispokredit ist auch nicht einmalig, sondern kann kumulativ und daher mehrmals in Anspruch genommen werden. Bis man das erlaubte Limit ausgeschöpft hat, kann man das Konto ohne Rücksprache überziehen. Es ist allerdings ratsam das Konto nicht ständig zu überziehen, da dies auch das Rating negativ beeinflussen kann. Daher sollten regelmäßige Geldeingänge auf das Konto gelangen, die das Konto dann ausgeglichen machen.

Der Disporahmen ist ein zusätzlicher finanzieller Spielraum für den Kunden der Bank. Dieser kann durch den Kunden aus seinem Disporahmen für das tägliche Bezahlen mit der Kontocard verwendet.

Er stellt quasi einen rolierenden Kredit dar, ähnlich einem Lieferantenkredit wie man es aus dem betrieblichen Working Capital Management her kennt. Auch kommt dazu, dass man als Kreditnehmer bzw. Girokontohalter auch keine monatlichen Tilgungzahlungen zu tätigen hat. Sie belasten von diesem Gesichtspunkt heraus nicht die monatlichen Belastungenskosten.
Allerdings sollte man beim Nachteil gleich auf den Faktor Kosten zu sprechen kommen, denn die Disporahmen haben relativ hohe Zinsen. Auch in Zeiten des Niedrigzinses dank EZB Politik wurden diese Zinsen von den Banken kaum gesenkt. Die Überziehung des Kontos ist daher nach wie vor sehr teuer und daher keinesfalls ratsam. Bundesweit liegen die Dispozinssätze im groben Schnitt im zweistelligen %-Bereich. Insgesamt sind daher keine monatlichen Rückzahlungsraten zu bemerken, aber im Quartalsabschluß merkt der Kreditnehmer sehr schnell die hohen Kosten, die ein überzogenes Konto verursachen kann. Daher ist ein Disporahmen bzw Dispokredit selbst trotz der Niedrigzinspolitik der EZB nicht ratsam und sollte unter allen Umständen vermieden werden. Man sollte daher eher auf die alternativen Anbieter, wie zum Beispiel die PeerToPeer Kreditvermittler ausweichen, um kurzfristige Finanzlöcher zu stopfen. Mehr dazu aber noch weiter unten.

Ein weiterer Nachteil, den viele Kunden vernachlässigen, ist der Dispokredit deckt nicht sofort das Konto ab. Dies bedeutet, dass das Guthaben des Kunden nicht mehr völlig zur Verfügung des Kunden steht. Wenn das Konto erst einmal überzogen ist, werden Eingänge zunächst das Konto abdecken. Da man aber im nächsten Monat im Regelfall die gleichen Ausgaben hat, reicht natürlich das Guthaben nicht aus für die Rückzahlung und ein Teufelskreis beginnt. Damit laufen Kontoinhaber aber Gefahr, dass diese durch ungeplante Mehrausgaben zwangsläufig in den Dispokredit rutschen und ständig hohe Zinsen zahlen müssen. Der Zinssatz selbst ist auch variabel und kann sehr kurzfristig in beide Richtungen angepasst werden.
Da dies von vielen Kontoinhabern übersehen wird, zahlen viele dann auch „ungewollt“ die höheren Zinsen.

– Alternativen

Als Alternativen gibt es eigentlich nur den klassischen Ratenkredit oder neuerdings die PeerToPeer Anbieter die sich wohl am ehesten anbieten, kurzfristige Finanzierungslöcher zu stopfen. Die Antragstellung ist leicht und man bekommt im Regelfall sehr schnell nach der Antragstellung einen (in der Regel) positiven Bescheid. Anbieter wie zum Beispiel Auxmoney* bieten sich in diesem Fall bestens an. Der Ratenkredit ist in der Praxis auch nicht praktikabel weil die Antragstellung zu komplex und kompliziert ist.
Im Vergleich zu Dispositionskrediten sind aber Ratenkredite immer noch wesentlich günstiger. Unterschiede um 8 bis 10 Prozentpunkte sind nicht selten. Dadurch lassen sich enorme Zinskosten einsparen. Aber P2Ps haben im Regelfall noch bessere Konditionen anzubieten.

– Beantragung

Die Beantragung ist grundsätzlich sehr leicht online bei fast jeder Bank möglich. Die jeweiligen Dokumente müssen dann aber auf dem Postweg oder auch persönlich in einer Filiale, wenn möglich, nachgereicht werden.

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