Allgemeines zum Bausparvertrag

Allgemeines zum Bausparvertrag

Der Bausparvertrag hat eine historische Bedeutung und ist, nicht zuletzt wegen des früher durchaus höheren Zinsniveaus, über die letzten Jahrzehnte zu einer beliebten Finanzierungsform geworden. Denn gerade die 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts waren klassische „Bausparer“ Jahrzehnte. Fast jede Eigenheim Finanzierung wurde über diese Form der Finanzierung ermöglicht. Der Grund lag nicht zuletzt darin, dass die Ansparung eine stabile, und vor allem, attraktive Verzinsung erlaubte. Das Zinsniveau war allgemein höher als heute und man zahlte für einen langfristigen Kredit im Schnitt gut 15% auf das Jahr berechnet. Die Verzinsung bei der Ansparung war ebenso sehr günstig und ermöglichte, nach Vertragsende, dem Sparer eine Gewährung eines langfristigen Darlehens zu einem wesentlichen günstigeren Zinssatz als der es auf dem freien Markt bekommen würde.

Die wichtigsten Wesensmerkmals des Bausparvertrages aus historischer Sicht betrachtet

Wie gesagt, „liebten“ die deutschen Bürger das Bausparen in den 70er Jahren und auch noch viel später. Vom Wesen her ist das Bausparen aufgebaut auf die gesamte Bauspargemeinschaft. Dies bedeutet, dass jeder Sparer in den, nennen wir ihn mal, „Bauspartopf“, einzahlt. Man zahlt zumindest 6 Jahre ein (das heißt Bindungszeit waren mind. 6 Jahre), in der Praxis ließen die Menschen aber ihr Sparguthaben viel länger drinnen. Aus diesem „vollen Topf“ konnten wiederum andere Personen, die ein Darlehen suchten, ein Bauspardarlehen bekommen. In erster Linie ist das Bausparen (Bausparvertrag) also ein Ansparen und erst im zweiten Schritt kann man sich daraus einen Kredit geben lassen (das heißt man sucht nach einem Kredit nach Ende der Vertragslaufzeit von mind. 6 Jahren an). Das Bausparen (Bausparvertrag) ist auch zweckgebunden, nämlich zur Immobilienfinanzierung!!! Allerdings ist man selbstverständlich nicht verpflichtet, das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen. Man kann auch einfach weiter ansparen ohne jemals um ein Bauspardarlehen anzusuchen.

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Wie zeitgemäß ist Bausparen (Bausparvertrag) heute noch?

Sehen wir uns zunächst an, ob sich, aus Renditesicht, Bausparen auch heute noch lohnt. Diese Frage muss mit Ja beantwortet werden und zwar aus folgenden Überlegungen heraus. Erstens zählt das Bausparen auch heute noch zu den sichersten Varianten des Sparens. Und zweitens ist die Rendite, verglichen mit dem Geldmarkt und der Ansparzeit, sehr gut (Bei dieser Betrachtung dürfen sie nicht die durchschnittliche 3-Jahres Performance der Rentenfonds heranziehen, die wohl bloß aufgrund massiver Stützen der hiesigen EZB Politik so toll performten – ergo weder als sicher gelten noch nach allgemeiner Betrachtung fair bewertet ist). Sie müssen die Rendite mit einer 10 jährigen Staatsanleihe eines kreditwürdigen Landes vergleichen, zum Beispiel der Bundesrepublik. Und diesem Vergleich hält das Bausparen durchaus stand und bietet eine attraktive Rendite, vielleicht sogar zu einem geringeren Risiko .

Wie zeitgemäß ist die Inanspruchnahme eines Bausparvertrages heute noch?

Nach den vorherigen Erklärungen dürfte sehr deutlich geworden sein, dass das Bausparen (der Bausparvertrag) an sich heute noch zeitgemäß und rentabel ist.

Wir befinden uns heute in einem Zinstal. Daher sind auch ohne Bausparvertrag Immobilienfinanzierungen heute zu ausgezeichneten Konditionen möglich. Wie gesagt liegt der Sparzins auf den Bausparvertrag im Durchschnitt.

Die Frage, ob die Inanspruchnahme eines Bausparvertrages auch heute noch sinnvoll ist, kann nur in Zusammenhang mit einer soliden Zukunftsprognose getroffen werden. Die Kernfrage ist daher – da es sich bei der Bausparfinanzierung um ein langfristiges Darlehen handelt – wie sich die Zinsen in den nächsten 5 oder 10 Jahren entwickeln werden. Denn es wird wenig sinnvoll sein, dass man sich durch einen Bausparvertrag einen niedrigen Zins sichert, wenn diese in 10 Jahren weiterhin auf diesem Niveau verharren (wie dies zum Beispiel in Japan der Fall ist). Zum gleichen Teil sollten sie jedenfalls jetzt vergleichen, denn die Zinssätze wohl nie wieder (ganz) so niedrig sein werden wie das derzeit der Fall ist (wir haben Negativzinsen). Daher werden auch Vergleichsangebote gut sein. Die Frage hier ist, ob sie sich über 10 Jahre oder länger einen Zinssatz sichern (das heißt fixieren) können oder nicht. Man ist also sehr gut beraten, wenn man sich die Angebote unterschiedlicher Institutionen ansieht und vergleicht.

Bei den Vergleichen berücksichtigen sie bitte auch die Provisionszahlungen an die Institutionen; Diese können unter Umständen höher liegen als beim Bausparvertrag.

Der wesentliche Vorteil des Bausparvertrags liegt jedenfalls darin, dass man sich schon heute einen Zinssatz fixieren kann, ohne später mit unangenehmen Überraschungen rechnen zu müssen. Daher nutzen sie die Gunst der Stunde und vergleichen sie jetzt. Denn es ist der Zeitpunkt des Abschlusses und des Vorhaben, der die größte Rolle spielt.

Fazit: Wenn sie sich über alternative Anbieter langfristig ohne dem Risiko eines Zinsaufschlages finanzieren können, dann ist der Bausparvertrag die vermutlich schlechtere Variante. Wenn sie aber nicht das Risiko von steigenden Zinsen in 5 oder 10 Jahren eingehen wollen, dann ist vermutlich der Bausparvertrag die sichere Variante.

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