Hohe Zinsen im europäischen Ausland

Zinsen im europäischen Ausland

In zahlreichen Medien wird Werbung für Banken bzw. Finanzinstitute gemacht, welche mit „Super-Zinsen“ werben, zumindest liegen diese deutlich höher als jene Zinsen, die von heimischen Bankinstituten geboten werden. In diesem Artikel gehen wir zunächst auf das Umfeld ein, stellen ihnen einige der Angebote vor und diskutieren auch, warum manche Institute im europäischen Ausland höhere Zinsen bieten können als die Banken im Inland. Ein weiterer Diskussionspunkt stellt die Sicherheit ihres Geldes bei solchen Einlagen, bei denen es darum geht Zinsen im europäischen Ausland zu erwirtschaften dar.

Festgeld Zinsen im europäischen Ausland – ein kurzer Marktüberblick

Man sollte grundsätzlich zwischen Banken innerhalb der europäischen Union und jenen Banken, die ihren Sitz nicht in der EU innehaben, unterscheiden. Dies ist ein wesentlicher Punkt, denn innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes existiert grundsätzlich eine EU-weite Absicherung per Gesetz in Form der Einlagensicherung. Während die Gesetzliche Einlagensicherung in der gesamten EU von Rechtes wegen festgelegt ist, sollte aber ein anderer Punkt eine nicht minder wichtige Rolle spielen: Das Wechselkursrisiko bei jenen Ländern, welche nicht Teil des EURO sind. Nehmen wird das Beispiel Polen her. Polen deshalb, weil das Land Teil der EU ist, aber nicht am EURO teilnimmt. Banken in Polen, wie die folgende kurze Aufstellung der „Alior Bank“ beweist, aber durchaus akzeptable Zinsen bezahlen.

– einjährige Festgeld 1,6, Prozent p.a.,
– für das zweijährige Festgeldkonto 1,80 Prozent p.a. und
– für das dreijährige Festgeld 2,10 Prozent p.a.

(Anm.: Sie können ruhig die Zinssätze mit jenen der deutschen Bank vergleichen  )

Ihre Geldanlagen bei der polnischen Alior Bank stellen somit eine Anlage in Fremdwährungen dar! Damit sind ihre Geldanlagen zwar aufgrund der Einlagensicherheit gesichert, nicht aber hinsichtlich des Fremdwährungsrisikos Sachen Umrechnungskurs. Sie überweisen also EURO und die Alior Bank
rechnet diese Betrag in die Heimatwährung Zloty um, zu dem es auch angelegt wird. Dies kann im besten Fall neben den guten Zinsen bei einem guten Umrechnungskurs natürlich auch eine höhere absolute Verzinsung generieren, das Restrisiko eines Verlustes bleibt allerdings bestehen. Anleger in Festgeldkonten sind aber konservative Anleger, was natürlich im Widerspruch zum Fremdwährungsrisiko steht.

Weiterhin beliebt sind aber auch andere Länder, wie zum Beispiel die Niederlande oder gar Österreich. Beide Länder sind Teil des EUROS. Bei Geldanlagen in beiden Ländern entfällt somit zwar das Wechselkurs- und Fremdwährungsverlustrisiko, allerdings müssen sie steuerliche Kosten mit in Betracht ziehen. Im schlimmsten Fall kann dies auch zu erheblichem bürokratischen Aufwand führen, wenn sie ihr Geld direkt (und nicht über Niederlassungen in Deutschland) in den jeweiligen Filialen in Österreich bzw den Niederlanden, veranlagen. Unter Umständen müssen sie einen lokalen Steuerberater hinzuziehen, der entsprechende Meldungen, oder gar eine Veranlagung über die erwirtschafteten Zinsen im europäischen Ausland zu machen hat. Hier sollte man sich speziell über die jeweiligen Landesvorschriften informieren, bevor man vorschnell handelt.

Warum können Banken im europäischen Ausland höhere Zinsen anbieten als deutsche Banken?

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Das ist ein Themenbereich, der Seiten wenn nicht gar Bücher füllen könnte. Kurz zusammengefasst sind es die jeweiligen volkswirtschaftlichen Daten eines Landes, welche dem Zinssatz des EURO Mitgliedslandes zugrunde liegen. Gut erkennbar ist das zum Beispiel am Beispiel Griechenland, wo man derzeit noch ca 1,9 % Zinsen p.a. für ein einjährig veranlagtes Festgeld erhält. In Deutschland sind es lediglich 0,5 %. Beide Länder sind (noch) beim EURO!!

Wie sicher ist ihr Geld?

Nun, zunächst einmal sollte man bei – übertrieben hohen – Zinsen im europäischen Ausland skeptisch werden. Keine Bank kann ihnen weit mehr als das übliche Marktniveau bezahlen, es sei denn, zu erhöhtem Risiko. Wie das obige Beispiel aber klar erkennen lässt, sind die Unterschiede nicht dramatisch groß. Solange sie im europäischen Ausland veranlagen, ist das Risiko, dank der Einlagensicherung, überschaubar. Wenn sie zusätzlich das Wechselkurs- und Fremdwährungsverlustrisiko ausschließen wollen, dann wählen sie ausschließlich Banken des EURO Raumes.

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